204 - Gen AI & Harvard Business School mit Robert Kowalski
Shownotes
Diese Folge gibt es auch als Videopodcast auf Youtube.
GenAI ist das Thema aktuell. Content dazu gibt es zu genüge. So viel sogar, dass viele gar nicht mehr wissen, wo sie anfangen sollen. Deshalb unterhalte ich mich in dieser Folge mit Robert Kowalski darüber, was GenAI kann, was nicht, welche weit verbreiteten Mythen kursieren und wie er diese Technologie ganz konkret im seinem Alltag als Führungskraft nutzt.
Wer mehr über GenAI lernen möchte, sollte Robert unbedingt auf LinkedIn folgen: https://www.linkedin.com/in/robert-kowalski-digital-leadership/
Außerdem bin ich neugierig, was Robert an der Harvard Business School gelernt hat. Er gibt gibt uns einen Einblick hinter die Kulissen und erzählt, was Harvard so besonders macht!
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Viel Spaß beim Hören! Dein David & Martin
Martin Aigner: Twitter: @aigner_martin LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/martin-aigner-865064193
David Symhoven: LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/david-symhoven-2a04021a5/
Robert Kowalski: https://www.linkedin.com/in/robert-kowalski-digital-leadership/
Harvard Business School: https://www.exed.hbs.edu/?sm=og_linkedinprofile_brand2020
Transkript anzeigen
00:00:01: wirmuessenreden Alles klar, dann einen wunderschönen guten Tag zusammen. Mein Gast versteht sich als Enabler, Mentor und Vernetzer. Technologie sei der Keimzelle seiner ständigen Neugier. Er lebt und fördert den interdisziplinären Austausch und entwickelt so gemeinsam mit seinem Umfeld kreative Lösungen für komplexe Herausforderungen. Als Ziel diene ihm stets der Dreiklang aus unternehmerischem Erfolg, das gemeinsame Wachstum und die Weiterentwicklung seines Umfelds und ihm selbst.
00:00:26: wirmuessenreden Er hat Medieninformatik an der LMU studiert. Er war Research Assistant an der UC Berkeley School of Information. Er war Co-Founder und CTO der Plus MiUG. Er ist seit über zehn Jahren Dozent am Center for Digital Technology and Management in München und aktuell Head of Media und CEO, Advisory Board Member bei der Jambit GmbH. Cool, dass du die Zeit nimmst heute, Robert und herzlich willkommen, Robert Kowalski.
00:00:49: Robert Wow, vielen Dank, David. Das klingt ja nach echt viel Zeug, dass ich da so mache oder gemacht habe, aber danke. Tolle Einführung, kann ich nichts hinzufügen.
00:00:58: wirmuessenreden Ja, das machst du ja auch. Du bist ja sehr fleißig und umtriebig, würde ich sagen. Sehr cool. Womit beschäftigst du dich aktuell? Was treibt dich gerade so rum?
00:01:03: Robert Ja, das stimmt. Also kleine Einschränkungen am CDTM bin ich nicht mehr in Lehren der Tätigkeit. Das war für zehn Jahre lang, jetzt aktuell nicht mehr, aber alles andere. Ja, genau. Und immer unterwegs was zu lernen, was zu machen, was weiterzuentwickeln. Beruflich oder privat?
00:01:28: wirmuessenreden was du teilen möchtest.
00:01:29: Robert Also womit ich mich schon sehr intensiv beschäftige aktuell ist halt das ganze Thema Generative AI, was damit passiert, was macht es mit mir persönlich, was macht es mit meinem Geschäftsbereich, was macht es mit meinen Mitarbeitern, was macht es mit meinen Kunden.
00:01:52: Robert Am Ende dann vielleicht auch ganz weit weg mit der Gesellschaft etc. Und das bekomme ich gar nicht so vom Hype her, sondern ich versuche mir halt immer nur anzugucken, was das Ding macht, wie es funktioniert und wo das dann andockt und was das damit tut, unabhängig davon, ob jetzt NVIDIA eine Fantastiliade wert ist morgen oder nicht, sondern was passiert mit den Prozessen.
00:02:17: Robert Das ist so das eine, was mich umtreibt. Und im Privaten lese ich gerade ganz viele Reiseführer, weil ich dann bald nach Madeira in den Urlaub fahre. Aber das ist dann eher der Ausgleich quasi zur harten Realität der künstlichen Intelligenz. Ja, zehn Tage diesmal, ein bisschen bescheidener, genau.
00:02:26: wirmuessenreden Ach, schön. Ja, stimmt. September war immer Urlaubszeit, ne? Drei, vier Wochen dann. Ach, okay. Ja, stimmt. Ja, als CEO, Advisory Boardmember kann man nicht mehr vier Wochen in den Urlaub. Jaja, okay. Sehr gut. Sehr gut. Ja.
00:02:47: Robert Nee, man muss den Ziel aus ja sagen, was sie zu tun haben. Nein, Quatsch, ich berate da nur und ich sage niemanden, was er tun soll. Ich gebe meine Meinung dazu und dann werden natürlich die Entscheidungen getroffen.
00:02:58: wirmuessenreden Ja, cool. Ja, dann steigen wir da doch gleich mal mit ein. Also das ist mir auch echt aufgefallen. Du bist da seit Monaten, würde ich ja sagen, super aktiv, zumindest in meinem Feed auf LinkedIn, was die ganzen GenAI Themen angeht. Und genau deswegen erst mal die Frage, was kann das denn und was kann das nicht? So GenAI. Das ist gut.
00:03:20: Robert Also es kann nicht die Welt retten. Ja, es hängt davon ab, wen du fragst. Aber es kann Menschen dabei unterstützen, bessere Entscheidungen zu treffen, bessere Arbeit zu leisten, um vielleicht dazu beizutragen, die Welt zu retten.
00:03:41: Robert Ja, also das, je nachdem, in welchen Bereich wir da jetzt eindringen wollen. Ich weiß da gar nicht, wo ich anfangen soll, weil ich ja selber in dieser LinkedIn-Bubble auch gefangen bin und da halt auch so viel steht, so viel geschrieben wird, so viel proklamiert wird, also man weiß ja gar nicht, wo man anfangen soll, das alles einzuordnen.
00:03:59: wirmuessenreden Genau, mir geht es eben auch so. Da ist so viel Traffic gerade drauf. Vielleicht können wir uns ja von der Seite aus nähern. Gibt es irgendwie ein paar Mythen, die halt irgendwie kursieren, wo du sagst, das ist einfach Quatsch, das sind große Missverständnisse, was Leute glauben, was Gen.ai eben machen kann oder halt auch nicht. Wo du sagst, das sollte man verstanden haben, wenn man sich mit der Technologie beschäftigt.
00:04:29: Robert Also ich glaube für einen normalen Nutzer, Nutzerin, die sich dem Thema irgendwie nähert und auch zum ersten Mal ein Large Language Model benutzt, also sei es Cloud, sei es TGPT, ist total egal.
00:04:48: Robert Da wird ja dann immer suggeriert, dass man dann da einfach kurz irgendwas eingibt, mach mir einen Marketingplan und dann funktioniert alles super und man ist dann nach drei Tagen Milliardär, wenn man genau das macht, was da drin steht. Ich überspitze jetzt immer so ein bisschen. Und am Ende des Tages ist das Ding aber nur das, was es im Internet gefunden hat.
00:05:02: wirmuessenreden Ja. Mhm.
00:05:13: Robert Das heißt, diese Trainingsdaten, die in so einem Sprachmodell drin sind, kann man sich vereinfacht vorstellen, ist einfach alles, was im Internet steht. Das bedeutet also, wenn man das Internet fragt, wie werde ich Milliardär, kann man auf Google mal eingeben, oder wie werde ich, mach mir einen Marketingplan, dann wird man sich immer ärgern, dass das irgendwie Quatsch ist und erst auf Seite 23 ganz unten vielleicht mal der ein oder andere Impuls kommt, den man möchte.
00:05:36: wirmuessenreden Mhm. Hm.
00:05:37: Robert Und dann sind Leute immer erstaunt oder jungen Manager oder jungen Nutzerinnen, die dann da eingeben, ich brauche einen Marketingplan und dann kommt nichts zurück und dann sagen sie, ach, das ist ja ein Quatsch, das funktioniert ja irgendwie nicht.
00:05:52: Robert Und das ist so dieser Mythos, dass da alles irgendwie rauskommt und irgendwie Gold ist. Dabei ist es nur eine andere Art wie das Wissen, das wir in der Welt haben, sei es im Internet, sei es bei YouTube oder Gott weiß was für Plattformen, die überall als den Datenbestand herziehen. Google ja sogar die ganzen Bibliotheken.
00:06:12: Robert Dass das einfach nur ein grundsätzlicher Datenschatz ist, der immer noch strukturiert abgefragt werden muss. Also die Fähigkeit, gute Fragen zu stellen oder auch sich beraten zu lassen mit guten Beratungsanfragen, sage ich jetzt mal. Das ist dann am Ende des Tages der Mehrwert, den so ein Sprachmodell einem bringen kann. Das Ding kann erst mal nicht generischen Quatsch zu Gold machen. Also generische Frage, generische Antwort.
00:06:43: wirmuessenreden Ja, aber das klingt ja jetzt eigentlich dann so für mich und ich vergleiche das auch gerne damit. Vielleicht ist das Quatsch eigentlich nur wie googeln, oder? Also das, was halt vor 20 Jahren googeln war, ist halt dann jetzt ChatGBT. Aber es gibt ja heute noch Leute, die nicht googeln können. Also shit in, shit out, wenn du so willst.
00:06:59: Robert Ja, würde ich so ähnlich sehen, ich würde so noch erweitern, dass du bei Google, also durch das, also wir beide wurden ja durch Google noch mehr oder weniger sozialisiert. Das heißt, wir haben gelernt, in die Google-Suchzeile Dinge so einzugeben, dass wir die Sachen finden, die wir erwarten und die wir haben wollen.
00:07:11: wirmuessenreden Mhm. Mhm.
00:07:20: Robert Und das ist gut und praktisch, aber wir haben uns da nur ein Muster antrainiert. Wir haben uns ein bisschen das Denken abtrainiert bei der Informationssuche, Informationsstrukturiertheit. Und solche Sprachmodelle brauchen jetzt eigentlich wieder mehr Input, brauchen mehr Kontext, sagt man ja auch häufig.
00:07:37: Robert Und den muss der Mensch eben liefern. Das heißt, man muss selber wissen, okay, ich will zu diesem Ziel, was für Informationen brauche ich dafür? Wie muss ich die aufbereiten? Wie muss ich die abwägen? In welcher Reihenfolge rede ich da mit dem Sprachmodell, um das entsprechend aufeinander abzustimmen, dass das nicht falsch abbiegt. Halluzinationen sind hier ein Problem. Aber das sind alles Dinge, das musste man bei Google nicht machen. Da hat man einfach was reingeschrieben, hat sich zwei, drei Suchbegriffe oder Konstrukte gemerkt.
00:07:56: wirmuessenreden Mh.
00:08:04: Robert Und dann auf Seite drei hat man dann schon was gefunden oder hat aufgegeben. Und jetzt muss man halt viel strukturierter vorgehen und viel genauer wissen, was man machen will. Und deswegen ist eigentlich ein Large-Language-Model viel schwieriger als nur zu wugeln. Und ich glaube, deswegen gibt es auch so viele Verwunderungen und Frustrationen um das System. Und diese ganzen Heilsversprechen laufen halt erst mal ins Leere, weil halt die Anfrage eher unreflektiert ist.
00:08:30: wirmuessenreden Ja, ich bin auch immer wieder überrascht. Es gibt eigentlich kaum einen Tag, an dem ich das Ding nicht benutze. Ich spreche jetzt von chat.gbt. Aber es gibt auch echt viele Sachen, wo ich fast enttäuscht war. Ich mache zum Beispiel nun wieder ganz gerne mal Sprachlogikrätsel. Brigitte kommt im Blumenladen und kauft sich eine Rose. Danach kommt, keine Ahnung, Dagmar und will irgendwas anderes. Wann war wer in welchem Blumenladen und hat welche Blumen gekauft?
00:08:37: Robert Mhm. Mhm. Mhm. Mhm. War cool. Mhm. Mhm. Ja.
00:08:57: wirmuessenreden Da dachte ich mir, also, wenn das Chat-GBT nicht kann, was denn dann? Sprachbasiert, logisch? Na, keine Chance. Passiert nichts.
00:09:07: Robert Ja, bei Logik hat ja Sam Altmann auch schon gesagt. Das ist im besten Fall ein bisschen peinlich oder peinlich, die Logikfähigkeiten von ChatGPT. Das ist ja, also jetzt zu dem Zeitpunkt, wo wir sprechen, ist ja am Vortag ein neues Preview von der
00:09:26: Robert O1 oder O1-Modell entschieden, dass er angeblich jetzt auf PhD-Niveau nachdenken kann und argumentieren kann. Also vielleicht probierst du das dann nochmal mit O1 oder O1 und gib mir dann gerne mal Feedback. Bin gespannt, ob dann die Ergebnisse besser werden, weil theoretisch müssten sie das deutlich besser werden.
00:09:43: wirmuessenreden Okay, gut, dann teste ich das nochmal. Eine Sache, die ich mich oft gefragt habe, ich habe sie bis heute nicht aufgelöst. Ich sehe nur, dass ich anscheinend falsch lieg. Und zwar, ich laufe ja durch die Welt und habe sehr oft die Unterscheidungen zwischen kompliziert und komplex. Also zwischen, was kannst du routinemäßig mit Wissen halt lösen? Und was ist sozusagen auf Können und auf Talent basiert? Jetzt hast du zumindest schon mal den Aufschlag gemacht und gesagt, es braucht immer noch zumindest das Talent und die Fähigkeit, gute Fragen zu stellen.
00:09:59: Robert Mhm. Mhm. Mhm.
00:10:13: wirmuessenreden Aber jetzt bei ChatGBT selber, wie kann es sein, dass ein Algorithmus, der ja per Definition nur aus Logik und aus kausalen Zusammenhängen besteht, kreativ sein kann? Ich check das nicht. Also wie kann so ein Ding neue kreative Sachen zusammenstellen oder ist das eine falsche Denkvorstellung, dass es das eigentlich gar nicht kann?
00:10:36: Robert Das ist jetzt, also einerseits kann man das technisch ganz gut erklären, warum das so ist, andererseits ist es eine sehr philosophische Debatte, die du da gerade anstößt.
00:10:44: wirmuessenreden Ja, das finde ich super. Ja.
00:10:48: Robert Okay, ich nähe mich erstmal auf einer ganz einfachen Art und Weise, also auch jetzt hier extrem vereinfacht erklärt, ist ja hinter JetGPT an sich erstmal kein Algorithmus, sondern nur stochastische Wahrscheinlichkeiten, welche Zeichenkette als nächstes kommt, also drei bis fünf Zeichen oder ein Wort. Das heißt, es werden einfach konstant Wahrscheinlichkeitsberechnungen angestellt, was jetzt nach dem Wort aber
00:11:16: Robert als nächstes kommt. Und dann steht dazu 10% dann und zu 5% echt und so weiter. Also im Prinzip für jedes Mal, wenn bei chat.gbt was aufblinkt, wurde davor massiv eine Wahrscheinlichkeitsberechnung gemacht, welche Zeichenkette als nächstes kommt. Und dann hast du da ganz viele verschiedene Wahrscheinlichkeiten dranstehen. Und je nachdem, wie
00:11:17: wirmuessenreden Mhm. Mhm. Mhm.
00:11:41: Robert das jetzt konfiguriert ist oder die Parameter gesetzt sind in dem Tool, wie du JetJPT nutzt, nimmt er dann zum Beispiel das Wahrscheinlichste oder nimmt aus den Top 10 Wahrscheinlichkeiten das am unwahrscheinlichste und so weiter. Das lässt dich dann alles auch selber im Modell einstellen. Und jetzt merkst du vielleicht so ein bisschen, dass die Kreativität dann eben darüber kommt, dass man mit diesen Zufällen spielt.
00:12:01: wirmuessenreden Mhm. Mhm. Mhm.
00:12:07: Robert Also du machst dann zum Beispiel das Unwahrscheinlichste, dann steigt aber auch die Chance, dass da Quatsch bei rumkommt. Das heißt, man muss das dann immer austarieren oder über Parameter kann man das dann einstellen, wie sehr dieses Modell halluzinieren soll. Und das ist dann so ein bisschen das philosophische, ob das dann noch kreativ ist, wenn man sagt, ich bringe jetzt mal ein Wort, das damit überhaupt nichts zu tun hat.
00:12:34: Robert Plastischer wird es, wenn man vielleicht über Dali, also über die Bildgenerierung nachdenkt. Das ist technisch nur möglich, weil Halluzinationen massiv vom Modell erzwungen werden. Also Dali ist genau das Gegenkonzept zu dem Textausbruch, also die Bilder sind das Gegenkonzept zu dem Textausbruch. Da versucht man,
00:12:47: wirmuessenreden Mhm. Mhm.
00:12:56: Robert möglichst verrückte und kreative Beschreibungen zu sammeln oder Wahrscheinlichkeiten seltsam oder anders zu kombinieren, um das Modell eben ins Halluzinieren zu bringen. Weil sonst sieht jeder Berg, den das Ding generiert, gleich aus. Das ist aber verschiedene Berge. Und deswegen sollte halt mal der Schnee rosa sein und einmal blau und einmal weiß und sonst was.
00:13:18: wirmuessenreden Okay.
00:13:18: Robert Und darüber kriegst du dann diese verschiedenen Verschaltungen im Bild hin und im Text selber ist es dann die Wahrscheinlichkeit. Macht das irgendwie Sinn? Genau.
00:13:28: wirmuessenreden Ja, doch, es macht Sinn. Dann habe ich es mir schon irgendwie halbwegs anständig zusammen gereimt. Mir ist es nämlich auch aufgefallen, wenn ich Bilder generieren lasse und ich zweimal exakt den gleichen Input wiederhole, kommt ein unterschiedliches Bild raus. Was ja nur damit geht, dass er halt eben offensichtlich bei gleichem Input verschiedene Pfade gegangen ist, wenn man so will und deswegen ein unterschiedliches Ergebnis herausgekommen ist. Das heißt,
00:13:53: Robert Genau, also da gibt es so einen Parameter, der immer wieder hergenommen wird oder den man auch googeln kann, ist die Temperatur. Und wenn man die sehr, sehr hoch setzt, dann gibt es dem Modell sehr viele Freiheiten, sehr kreativ zu sein. Die Temperatur ist also bei den Bildern hoch und bei dem Text eben niedrig und deswegen gibt es dann da weniger Freiheit. Entschuldigung, jetzt hatte ich dich unterbrochen. Ja, schon wieder.
00:14:11: wirmuessenreden Okay, interessant. Ja, alles gut, genau. Also in meinem Kopf habe ich mir auch probiert, so das zusammenzureimen. Man kann ja Komplexität auch ganz einfach so dadurch definieren, dass du verschiedene Elemente hast, die halt miteinander in Verbindung stehen. Und zwar viele Elemente mit vielen Verbindungen.
00:14:30: wirmuessenreden Und letztendlich hat er dann auf Sprachebene Silben, Silben sind jetzt die kleinste Einheit als Token oder sogar Buchstaben. Okay, genau, das sind ja alles Elemente, die er irgendeiner Weise miteinander kombinieren kann. Und die Anzahl ist ja letztendlich unendlich. Also er hat aus dieser Vielzahl an Tokens eine unendliche Kombinationsmöglichkeit. Ja, ich habe nur Physik studiert. Ich habe mit Mathe nichts im Hut.
00:14:38: Robert Können auch Buchstaben sein. Ich glaube, Mathematiker würden uns jetzt schimpfen, aber es ist eine sehr, sehr hohe Zahl.
00:15:01: wirmuessenreden Entschuldigung, sorry dafür. Naja, genau. Kommen wir nochmal zurück zu den Mythen. Also du hast jetzt einer schon genannt, dass es eben nicht die Welt retten kann und wer schlechte Fragen stellt, kriegt dementsprechend auch schlechte Antworten. Das ist jetzt die Übersetzung, die ich für mich da gemacht habe. Gibt es noch weitere Punkte, wo du sagst, es wird echt oft missverstanden und das sollte man mal kapiert haben?
00:15:28: Robert Dann nehmen wir doch noch ein Learning aus meiner Managerbubble, sag ich jetzt mal. Es gibt, was ich immer wieder sehe in Unternehmen, ist die Idee, dass
00:15:43: Robert Man hat jetzt in den Nachrichten gesehen, KI ist wichtig und GenAI und so und deswegen gibt man dann am Unternehmen den Auftrag, wir machen jetzt hier was, macht mal ein Projekt mit KI, das ist die Zukunft, da müssen wir was ausprobieren. Und dann sitzt irgendwo ein Mensch und überlegt sich irgendwas Cooles, vielleicht ist das also von mittelmäßig bis cool, ist da vielleicht alles möglich sogar und baut dann halt irgendetwas.
00:16:11: Robert Im besten Fall funktioniert das dann auch, aber es ist halt überhaupt nicht verwurzelt mit den Zielen des Unternehmens. Das heißt, man zeigt es dann ganz stolz dem Management und das sagt, okay, was machen wir jetzt damit? Es hilft uns ja nichts. Das ist ja ein Quatsch, das brauchen wir nicht. Oder
00:16:28: Robert Das ist noch der einfache Fall. Ansonsten, wenn man halt anfängt, seine Kollegen abzuschaffen mit dem Tool und da auch nicht in den Kommunikationen, oder richtig in den Kommunikationen ist, wird es auch sehr, sehr schwierig. Also was würde ich damit sagen, wenn man solche Dinge ausprobiert, solche Experimente fahren will, dann sollte man nicht sagen, mach irgendwas, sondern man sollte sich halt vorher überlegen, wo man ran möchte. Also ähnlich wie beim Prompten auch. Wenn du dir nicht überlegst, was willst du denn mit deiner AI jetzt besser machen oder mit KI allgemein,
00:16:31: wirmuessenreden Mmh. Mmh.
00:16:55: Robert welches Businessproblem habe ich, das ich konkret lösen möchte im Unternehmenskontext, dann führt das halt zunächst, dann kriegste keine Stakeholder, keine Unterstützung und im schlimmsten Fall wird sogar noch ein Schaden angerichtet, dass man den Quatsch ja nicht braucht, weil das bringt ja eh nichts. Und das sieht man leider erstaunlich oft.
00:17:10: wirmuessenreden Mhm. Ja. Mhm.
00:17:17: wirmuessenreden Ja gut, man könnte jetzt zumindest einfach nur rechtfertigend sagen, dass wir natürlich alle noch wahrscheinlich gar nicht wissen, was das Tool kann und dass man, wenn man den Lösungsraum möglichst weit offen lässt und man einfach mal irgendwie damit rum experimentiert, eventuell auch neue Ideen findet, wie man es einsetzen könnte. Aber ich gebe dir natürlich Recht. Ich meine, wenn Mittel und Ressourcen eingesetzt werden, dann sollte man zumindest irgendwann auch ein relevantes Ergebnis für das Unternehmen dabei sehen.
00:17:31: Robert Hm?
00:17:43: Robert Also ich habe da in meinem Umfeld hier im Unternehmen auch eine Art AB-Test eben auch gemacht. Also ich habe die ersten Versuche, es war mehr Trial and Error, das war jetzt nicht von vornherein, das klingt smarter als ich bin. Also es war keine bewusste Studie, es war halt Trial and Error. Aber es ging halt auch los mit, okay, hier ist ChatGPT, das kann hier voll geiles Zeug, nutze es für deine Aufgaben, liebe Mitarbeiterinnen, lieber Mitarbeiter.
00:18:13: Robert Und ich war dann ein bisschen enttäuscht, dass da eigentlich gar nicht so viel rumkam. Also es war genau das Problem, was ich woanders beobachte, habe ich selber auch falsch gemacht. Deswegen erkenne ich es vielleicht auch immer so früh.
00:18:25: Robert So, das war die eine Sache. Die Leute, denen ich so angefangen hatte, die haben das dann hier und da auch mal genutzt und haben dann mir zur Liebe dann auch ab und zu mal was anderes ausprobiert und usw. Also an sich kein wirklicher Erfolg, wenn man an die Zukunft dieser Technologie glaubt und möchte, dass das bereit eingesetzt wird.
00:18:48: wirmuessenreden Mhm.
00:18:49: Robert Anderer Ansatzpunkt, ein wenig später, wenn man dann Leute mit, gezielt mit bestimmten Aufgabenbereichen, also wenn man sagt, hier schau mal, ich sag jetzt mal Finanzen, unser konstruiertes Beispiel, jemand im Finanzbereich, den zeigt man, was dieses Ding so kann.
00:19:08: Robert Das nimmt diese Person auf, schaut sich das an und fängt dann, und sobald sie es verstanden hat, wie das so funktioniert und was man damit machen kann, wo man auch zum Beispiel über eine Demo gezeigt hat, was man damit angestellt hat, dass die Person dann, sobald sie es verstanden hat, wie das funktioniert und wie man es einsetzen kann, dann plötzlich bei sich selbst in den Bereichen erkennt, wo man das auch einsetzen könnte.
00:19:32: wirmuessenreden Mhm.
00:19:33: Robert Und das fand ich dann deutlich spannend, das geht vielleicht nicht so schnell, weil man auch, oder es ist auch sehr arbeitsintensiv, dass man Leute einzeln vielleicht sogar teilweise abholen muss, wie sie diese Tools verwenden können. Aber die Denke ist dann eine andere und man erkennt dann Möglichkeiten und dann kann man viel strukturierter darüber sprechen, dass wenn jetzt KI für einen Prozess im Finanzsektor Zahlenanalyse oder sowas eingesetzt wird,
00:19:58: Robert dass das dann halt viel effizienter geht. Also, dass man Geschäftszahlen analysieren lässt von TGPT, anstatt sich selber dann Wolf zu schreiben. Solche kleinen Dinge findet man dann immer wieder. Und die Leute finden das und dann holen sie sich halt Hilfe beim Einsatz oder bei der Umsetzung. Und da sehe ich eigentlich auch den viel größeren Hebel am Ende des Tages. Um es halt nachhaltig einzuführen und nicht in diese Quatschfalle zu laufen. Aber es setzt halt viel Arbeit und Zeit voraus.
00:20:06: wirmuessenreden Hm. Hm. Ja. Hast du noch einen dritten Mythos im Petto?
00:20:39: Robert Ich glaube, top 2 reicht erstmal und dann können wir dann eine weitere Folge machen.
00:20:43: wirmuessenreden Okay. Alles klar. Von dem, was du jetzt gerade angesprochen hast, ich hatte jetzt noch den Gedanken im Kopf, die
00:20:56: wirmuessenreden Also wenn ich ChatGBT nutze, ist es häufig ein... nicht recherchiere mir irgendwelche Informationen, was auch geht, aber meistens dann eher ein... das und das habe ich im Kopf, mach mir das. Also erstelle mir etwas Neues. Das ist tatsächlich eher ein kreativer Prozess. Weil beim Recherchieren im Sinne von Informationen, so wie ich es jetzt verstanden habe, kann er ja auch maximal nur das Mittelmaß abbilden, oder? Weil er recherchiert ja sozusagen in der Datenquelle des Internets
00:21:24: wirmuessenreden Und aufgrund der statistischen Charakter kann er ja nur das liefern, was sozusagen am meisten im Internet publiziert wurde. Die Ausnahmen am Rande der Gauss-Normalverteilung wird er ja per se nie liefern, oder? Die ja eigentlich einen ziel viel interessanter sein könnten.
00:21:26: Robert Genau. Richtig.
00:21:41: Robert Genau, also das ist tatsächlich ein Problem, dass die, dass du durch die Datenbasis und auch egal, über welches Sprachmodell du gehst, du am Ende des Tages sehr ähnliche Ausgaben immer haben wirst. Also vielleicht hier und da mal ein bisschen besser strukturiert oder mit anderen Worten, aber qualitativ sind da, egal welches Modell du nimmst, keine großen Sprünge drin, wenn es um solche Recherchearbeiten geht.
00:21:54: wirmuessenreden Mhm. Ja, mhm.
00:22:08: Robert Daher, wofür ich es eben viel lieber nutze und was auch meine Empfehlung wäre, es eher zu nehmen, ist, um sich hinterfragen zu lassen, also so eine Art Spirings-Partner zu haben. Also wenn man zum Beispiel einen Pitch oder eine Präsentation hat und sagt, hier mein Publikum sind diese und diese Leute, die haben diese und diese Aufgaben, die wollen das und das wissen und Folgendes werde ich erzählen und jetzt challenge mich doch mal, was die Einwände sind, was sie gut finden, wo es unklar ist und so.
00:22:35: Robert Und wenn man das dann Schritt für Schritt durchgeht, dann kann man TTPT eben dafür nutzen, selber auf neue Ideen zu kommen. Und das ist glaube ich das Coole, dass man jemanden hat, der einen zum Denken anregt, zum Kreativsein anregt. Da gab es von der NASA auch einen coolen Algorithmus, den sie online gestellt haben.
00:22:43: wirmuessenreden Mhm. Mhm.
00:22:57: Robert der so ein bisschen beschreibt, wie die Natur Probleme löst, also tatsächlich wie Evolution und die Natur an Problemlösungen herangehen. Und dann kann man dem Ding sagen, hier, also ich möchte folgendes Problem lösen, dann fängt das Ding an, naja, in der Natur geht das üblicherweise so und so und so, möchtest du in diese Richtung gehen, in diese oder diese? Und dann fängst du plötzlich an, auch über technische Probleme evolutionsbiologisch nachzudenken.
00:23:20: wirmuessenreden Mhm. Mhm. Mhm. Ah, das ist cool.
00:23:25: Robert Und das war wirklich so einer der ersten Use Cases, wo ich echt geflasht war. Und am Ende des Tages war das nur ein riesiger Prompt, den man in jedes Sprachmodell eingeben kann, was deren Ergebnisse geliefert hat. Das war wirklich hoch inspirierend und wirklich sehr kreativ. Also das kann man so dann auch nutzen. Das ist sehr, sehr cool.
00:23:49: wirmuessenreden Okay, jetzt hast du schon angefangen erst das Beispiel zu nennen, wie du es nutzt im Alltag. Das würde mich jetzt noch interessieren, wie du nutzt du es täglich und wenn ja, wie nutzt du es auch vor allen Dingen in deiner Rolle als als als Führungskraft?
00:24:02: Robert Okay, also ich nutze es täglich. Auch von dem Smartphone gerne über den Sprachassistenten, dass man da dann einfach hin und her redet. Also ich bin seit Jahren fasziniert, wie dumm Siri ist und endlich kann ich mit meinem Telefon wie mit einem Menschen reden und nicht wie ein Stück Brot. Das ist schon mal ganz gut.
00:24:26: wirmuessenreden Ja.
00:24:26: Robert Das sind aber dann mehr so schnelle Wissens- und Durchschnittsfragen, also wie ist denn sowas, wie ist das definiert, welche Sehenswürdigkeit ist das gerade, also man kann da ja auch Fotos und sowas reinwerfen, weil sich fast schon ein bisschen so fremdenführermäßig oder so Trivial Pursuit schummeleiden kann man das fast sozusagen, also dafür ist es dann auf der als Sprachassistent ganz gut.
00:24:50: Robert In der Arbeit oder als Führungskraft ist es eben zum einen das, was ich gerade gesagt habe, also verschiedene Sachverhalte tiefer zu durchdringen, sich challengen zu lassen, auch eigene Hypothesen zu testen. Also wenn ich sage, ich möchte jetzt strategisch in drei Jahren da und dort hin, da das Modell eben sehr genau weiß, wer ich bin.
00:25:10: Robert und welche Rolle ich habe, kann es mich dann da eben auch entsprechend challengen, ob das so Sinn macht oder wenn man, also man kann ja auch Querverweise herziehen, also man kann ja Geschäftsdaten mit reinziehen oder Wirtschaftsdaten mit reinziehen und dann
00:25:12: wirmuessenreden Mhm. Mhm.
00:25:29: Robert sich da entgegen schämen lassen. Also wenn mein Geschäftsplan ist 100 Prozent Wachstum in drei Monaten, die Weltwirtschaft aber 20 Prozent bergab geht, dann würde das Modell mich zum Beispiel hinterfragen, wie stellt sich das eigentlich vor. Und das ist eigentlich immer so ganz gut, so eine Art Sanity-Check dann eben auch zu haben, bevor man dann irgendwie Ideen auch rausbringt. Und
00:25:43: wirmuessenreden Mhm. Mhm.
00:25:56: Robert Es ist auch ganz gut, sich Mitarbeiterperspektiven auf Entschlüsse spiegeln zu lassen, weil man teilweise auch so tief drinsteckt in irgendwelche Geschäftsentscheidungen und dann hier und da einfach aufgrund der Komplexität vielleicht auch verschiedene Sichtweisen aus der Entwicklungsmannschaft zum Beispiel.
00:26:13: Robert übersieht und da kann man sich dann eben auch noch mal aus einer ganz anderen Perspektive heraus oder ganz anderen Rolle heraus oder Hierarchieebene, also ich habe jetzt gerade quotation fingers gemacht, aus der Hierarchieebene heraus challenges lassen. Also ich nutze es extrem, meine Denkprozesse zu hinterfragen, auch gerne mal für Datenanalysen, also das kann das Ding ja auch halbwegs, also ich werfe halt
00:26:38: Robert Excel rein und lass mir dann sagen, was da drin steht. Zusammenfassungen natürlich auch von Texten. E-Mails schreiben mach ich nicht. Also ich lass mir keinerlei Nachrichten von dem Ding schreiben. Da bin ich vielleicht old school oder so. Ich finde, dass ich möchte, dass das immer, wenn ich was kommuniziere, dass das von mir kommt, das möchte ich nicht rausgeben. Also das ist irgendwie so.
00:26:42: wirmuessenreden Ja, ja, ja.
00:27:03: Robert so ein Tick von mir. Das heißt, man würde in meinen E-Mails vielleicht immer einen Rechtreppfehler finden, um auch im Zweifel zu beweisen, dass es von einem Menschen kommt.
00:27:11: wirmuessenreden Ja, ja, interessant. Das geht mir aber auch so. Also ich nutze es eventuell, um was von mir geschrieben ist, noch mal zu verbessern oder zu prüfen oder sonst irgendwas oder ihm auch zu sagen, hey, ich habe irgendwie den Eindruck, das ist gerade zu kompliziert. Kannst du es ein bisschen einfacher machen? Das ist meine Zielgruppe.
00:27:26: wirmuessenreden Aber mir ist immer wichtig, dass es im Kern trotzdem noch von mir kommt, anstatt zu sagen, hey, schreib mir mal was, und dann mach ich copy-paste. Ja. Ja, ja, ja, ja, ja. Ja.
00:27:34: Robert Genau und 90 Prozent der LinkedIn-Beiträge zu KI sind durch KI only entstanden und man hat sich nur drei Worte dazu überlegt. Das ist dann immer so der Moment, wo ich meine Zeit zurückhalten möchte. Ja.
00:27:46: wirmuessenreden Ja, ich bilde mir aber ein, dass ich, also noch kann ich es unterscheiden. Ich bilde mir ein, lesen zu können, dass das gerade nicht von einem Menschen kommt, weil das irgendwie ein anderer Stil ist. Ich weiß nicht, Menschen schreiben anders. Ja.
00:28:00: Robert Für uns, ja genau, dass zum einen für uns im Deutschen ist es extrem einfach, weil wenn dann die Texte anfangen oder eine E-Mail anfängt mit Ich hoffe diese Nachricht findet dich bei bester Gesundheit. So I hope this message finds you well ist im Englischen eine Redewendung bei uns Quatsch.
00:28:16: Robert Also gerade bei Redewendungen merkt man das ultra schnell, gerade wenn das so englische Redewendungen sind, die einfach eins zu eins übersetzt wurden, dann merkt man das gleich. Aber auch so der Satzbau, da merkst du dann sehr schnell, ob das dann wirklich sehr, ja, ob das jetzt eher menschlich klingt oder wie die Sätze geschachtelt sind oder auch mal ein Wort falsch steht. Also mir geht es da wie dir, das spürt man einfach sehr, sehr schnell.
00:28:20: wirmuessenreden Ja. Ja. Ja. Aber was ich total beeindruckend und cool fand, ist, dass man ihm ja
00:28:48: wirmuessenreden sozusagen eine Person mitgeben kann und du kannst ihm auch so eine Art Skalen mitgeben. Also ich kann dir sagen, pass auf, ich gebe dir jetzt mal einen Text, das ist für mich formal auf Level 10, auf einer Skala von 1 bis 10. Mach mir das mal bitte auf Level 6 und dafür die Witz und Humor von einer jetzt 2 auf eine dann 4 oder so. Und das ist so krass, das ist so krass, wie der das hinkriegt und wie gut das dann wird.
00:28:59: Robert Mhm. Mhm. Mhm. Ja. Ja.
00:29:13: wirmuessenreden Das finde ich echt beeindruckend. Und so für ein Feintuning, das ist dann echt cool.
00:29:20: Robert Genau, also gerade diese Skalentechnik, da bin ich auch jedes Mal sehr begeistert. Also das macht wirklich Spaß, damit rumzuspielen.
00:29:31: Robert Ich muss aber auch gestehen, ich mache das dann eher für private Zwecke, wenn man da irgendwie Texte formulieren muss im Geschäftskontext. Habe ich mich jetzt bisher selten an die Skalentechnik herangetraut, aber ich glaube, das ist dann wieder so ein, weil man halt eher ins Rumspielen gerät und dann versuche ich damit die Zeit in Anführungszeichen zu sparen, weil durch dieses
00:29:48: wirmuessenreden Ja. Ja.
00:29:53: Robert Also man kann sich so schnell verirren, also gerade mit Dali, wenn man da verschiedene Grafikstile ausprobiert und du wolltest nur schnell irgendeine Füllgrafik für deinen Powerpoint oder so und dann ist eine halbe Stunde weg, weil du einfach nur rumgespielt hast und das so cool fandest. Also ich muss mich da konstant auch immer irgendwie so ein bisschen bremsen, nicht allzu viel auszuprobieren.
00:30:13: wirmuessenreden Ja, letzte kleine Anekdote noch, ich muss zugeben, ich hab natürlich schon auch damit rumgespielt, ob mir chat.gbt einfach LinkedIn Beiträge schreiben kann, um halt den Algorithmus zu befördern und hab da echt viel mit rumgespielt, mit hier das mit zu formal und schreibts anders und das und das und ich hätt gerne noch irgendwie ne Call to Action am Schluss und pack das noch mit rein und jenes mit rein. Ich hab's bis heute nicht geschafft.
00:30:24: Robert Ja. Und.
00:30:36: wirmuessenreden irgendwas von dem produzieren zu lassen, wo ich gesagt habe, hey, das klingt nach mir, das ist meins, selbst wenn ich ihm meinen Text mit reingebe und sage, hey, das ist mein Schreibstil, schreib sie meinem Stil, es ist jedes Mal so, dass ich mir denke, ich muss es eh wieder überarbeiten und hin und her und es ist einfach nicht meins. Keine Chance.
00:30:51: Robert Ja, also da bist du nicht alleine. Ich habe das auch versucht zu automatisieren nach dem Motto, mir ist ein kluger Gedanke, mach mir einen LinkedIn Post raus.
00:31:01: Robert Aber ich hab da auch sehr viel rumprobiert und bin tatsächlich am Ende des Tages auch nie bei einem Ergebnis rausgekommen, wo ich sagen würde, das hat auch die Tiefe, die ich haben möchte. Weil wenn ich das alles aufsage, was ich da drin haben möchte, dann ist das ja auch schon wieder fertig. Also dann nutze ich die Diktierfunktion, geht viel schneller.
00:31:19: wirmuessenreden Dann kannst du es auch gleich selber schreiben.
00:31:27: wirmuessenreden Aber Programmieren ist krass, also ich meine auf die alten Zeiten, ich habe ja früher mal programmiert und gecodet, da bin ich ja jetzt wirklich jahrelang schon raus, aber ich weiß noch prinzipiell wie es funktioniert und ich habe für meine Webseite, wenn ich da so Sachen habe zum zum rumspielen oder ich habe jetzt ein Tool geschrieben für Monte Carlo Simulationen und so weiter mit mit VBA, ich hasse VBA, halbe Stunde, Stunde
00:31:37: Robert Ja. Ja. Ja.
00:31:50: wirmuessenreden one hit treffer so also wirklich wahnsinn wahnsinn da hätte ich wochen für gebraucht früher ja ja
00:31:59: Robert Ah, so schlecht war es dir nicht. Nein, er kann mir nicht vorstellen, dass du so schlecht warst. Nee, das ist wirklich beeindruckend. Also gerade Code ist ja auch hochstrukturiert nochmal an sich von der Grundart her. Und das geht es mir wie dir. Also das ist wirklich cool. Also du kannst dir auch von einer Programmiersprache in eine andere übersetzen lassen, Anführungszeichen. Also es ist wirklich, also gerade bei Programmierung merkt das Ding oder ist das Ding sehr schnell extrem gut.
00:32:28: wirmuessenreden Okay, dann letzte Frage in dem Bereich und dann würde ich gerne noch in anderen Themenbereich rüber schwenken und zwar welche... Was glaubst du, was passiert mit GEN.AI? Wo wird uns das das hinbringen? Siehst du, wie ich dich kenne, würdest du sagen, ist eine riesen Chance. Aber guck mal in die Glaskugel für mich und die Zuhörer und Zuhörerinnen, was passiert mit GEN.AI.
00:32:51: Robert Es wird bleiben. Es ist nicht wie Krypto oder Blockchain oder die letzten großen Themen, die sich großer kurzzeitiger Beliebtheit erfreut haben. Es wird aber viel länger brauchen, sich durchzusetzen und breit in der Welt anzukommen, als man aktuell denkt.
00:33:17: Robert Also ich habe jetzt erst so einen Bericht gelesen, dass das CTOs frühestens 2026 damit rechnen, GEN.AI in ihren Unternehmen einzuführen. Und das ist quasi zwei Jahre von hier. Also wenn Unternehmen in zwei Jahren anfangen, das quasi in ihren eigenen Bereichen auszurollen, dann ist das kein Übernacht-Hit. Und dann muss man immer noch alle Prozesse anpassen. Dann müssen Menschen das von sich aus auch nutzen.
00:33:28: wirmuessenreden Mhm.
00:33:46: Robert Und Menschen müssen damit besser im Umgang werden. Also ein Grund, dass wir Smartphones haben, ist ja auch, dass ein iPhone so einen großen Schritt gebracht hat für Smartphones und Leute, dass alle sofort verwendet haben oder relativ schnell viele Leute verwendet haben und dass die Nachfrage nach Smartphones so gepusht hat. Also nach dem iPhone kam ja erst Android und so weiter und diese ganze Bubble kam hoch.
00:34:01: wirmuessenreden Mhm. Mhm.
00:34:10: Robert Und ich glaube, wir sind jetzt gerade so ein bisschen an diesem Moment, wo Leute halt immer mehr mit JGPT, Claude, was auch immer umspielen und immer mehr Leute halt einfach erkennen, was damit so möglich ist und diese Begeisterung so ganz langsam kommt. Aber das ist halt nach wie vor einfach nur eine kleine Tech-Bubble. Also in meinem nicht technischen Freundes- und Bekanntenkreis spielt das Ding keine Rolle. Also das ist in der Lebensrealität noch gar nicht angekommen. Das heißt, ich glaube, in den nächsten Jahren wird über die Unternehmen und die Arbeit und
00:34:35: wirmuessenreden Mmh.
00:34:40: Robert Fortbildungsmaßnahmen werden immer mehr Leute damit in Berührung kommen, werden es ausprobieren und dann wird es auch immer mehr genutzt werden. Aber wie gesagt nicht über Nacht, sondern in den nächsten Jahren und wenn dann in fünf Jahren alle Menschen damit mal, das ist schon ambitioniert, also wenn in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein Großteil der Menschen im Berufsleben das ausprobiert haben, davon den Mehrwert für sich entdeckt haben,
00:35:03: Robert dann werden Sie das auch für immer mehr Use Cases in Ihrem Leben anwenden und wird Schritt für Schritt immer größer werden. Aber es wird, genau Punkt, es wird kein Übernachterfolg, sondern es wird sehr, sehr langsam gehen, aber dafür sehr nachhaltig.
00:35:18: wirmuessenreden Es ist jetzt eine sehr positive Sicht. Halst du auch einen Teil der Gefahren, die da Leute publizieren, im Sinne von, wir haben den Genie aus der Flasche gelassen und wer weiß, dass uns die Gen.AI in 10 Jahren regieren wird. Also ich überspitze jetzt auch.
00:35:35: Robert Ja, also ich glaube jetzt nicht so ganz an dieses geile Szenario, ehrlich gesagt.
00:35:43: Robert Aber was ich schon glaube, ist, dass Menschen diese Technologie einsetzen können, um damit Riesenunheil anzurichten. Also von Fake News bis, keine Ahnung, neue Art der Massenvernichtungswaffen oder Massenablenkungswaffen wie Social Media, da ist ja alles drin. Also eine Gefahr ist auf jeden Fall da. Und auch deswegen ist es dringend notwendig, dass halt viele Menschen das kennen, damit sie dann diese Gefahren auch erkennen. Also wenn du Gen-AI kennst, kannst du auch die Gefahren durch Gen-AI erkennen. Also Fake News oder diese ganzen Fake-Fotos, die es gibt.
00:35:57: wirmuessenreden Hmm. Hmm.
00:36:13: Robert Ich glaube, das geht einfach Hand in Hand. Ich bin Optimist. Ich glaube daran, dass die Menschheit das auch irgendwie hinbekommt, diese Risiken zu erkennen und sich dann darauf einzustellen und damit dann gut umzugehen.
00:36:31: wirmuessenreden Okay, dann vielen Dank für deine Einschätzung. Dann würde ich jetzt gerne den zweiten Themenbereich überschwenken und zwar, falls es bis jetzt noch nicht klar geworden ist, haben wir uns ja bei Jambit kennengelernt und ich bin sehr neugierig geworden, als ich gesehen habe, dass du, ich glaube im Rahmen von einer Fortbildung oder so, an der Harvard Business School warst.
00:36:52: wirmuessenreden Ja, das fand ich jetzt ehrlich gesagt ziemlich cool und wie ist es denn dazu gekommen? Hast du da ein MBA gemacht oder was ist Teil dieser Ausbildung gewesen?
00:37:03: Robert Genau, also wie kam das? Ich habe mit meiner Führungskraft gesprochen, ob das nicht eine sinnvolle Weiterentwicklung für mich und die Firma wäre.
00:37:16: Robert Dann hat sie diese Meinung geteilt und dann habe ich mich eben entsprechend auf das Executive Education Programm nennt sich das, also es ist kein kompletter MBA, also zwei Jahre, wer hat denn die Zeit noch, zwei Jahre sich auf die Schulbank zu setzen.
00:37:33: Robert Das war dann eben so ein Executive Education Programm und das, was du da gesehen hast, war spezialisiert auf Dienstleistungs- und Serviceunternehmen und daher eben auch der Match zu Yammered, weil eben Yammered ein Dienstleistungsunternehmen ist und das eben gezielt C-Level und darunter eben auch angesprochen hat.
00:37:53: Robert Und also tatsächlich, was muss man tun, um so ein Unternehmen zu führen, was bedeutet das für die Strategie, was bedeutet das für Kundenentwicklung, was bedeutet das für Mitarbeiterentwicklung und so weiter und so weiter. Und genau, und dann bewirbt man sich da drauf und dann ist man in meinem Fall gut genug, dass man da anreisen darf und sich dann da in die Vorlesungen und mit anderen Menschen aus der ganzen Welt in eine Klasse setzen darf.
00:37:57: wirmuessenreden Wie lange ging dann das Programm?
00:38:24: Robert Dieser Turnus, dieser ging sechs Tage, also von Sonntag bis Freitag. Genau, also mein Tag hat um 7 Uhr bin ich aufgestanden und um 11 Uhr bin ich ins Bett gegangen.
00:38:30: wirmuessenreden Hardcore-Betankung von morgens bis abends und um die Uhr. Krass. Wie viele Leute waren da? Wow.
00:38:42: Robert Also, die Klasse war 92 Leute aus allen Teilen der Welt und aus allen möglichen verschiedenen Dienstleistungsunternehmen. Also, da waren Anwälte und Buchhalter und IT-Vizis wie ich. Und also, da war wirklich alles Mögliche geboten und eben unterschiedliche Kulturkreise. Und das ist auch so einer der Punkte, warum ich unbedingt da eben zu diesem Programm wollte.
00:39:09: Robert weil es eben so vielseitig ist. Also du hast so viele verschiedene Einsichten. Es bringt mir nichts mit einem anderen IT-Manager über die Probleme der IT-Branche zu philosophieren, weil wir beide immer auf die gleichen Probleme und Lösungen kommen, sondern die neuen Impulse entstehen eben da drin. Okay, wie lösen Anwälte in Singapur dieses Problem zum Beispiel?
00:39:20: wirmuessenreden Ja. Ja.
00:39:30: Robert Und das ist definitiv ein ganz anderer Herangehensweise, weil ganz anderer Kontext. Und das ist eben so das Inspirierende und Bereichernde daran, dass du eben erfahrene Führungskräfte hast, die zusammenkommen und die gleichen Probleme aus unterschiedlichsten Blickrichtungen und Erfahrungsleveln dann diskutieren. Das ist so ein ganz großer, wichtiger Teil davon.
00:39:50: wirmuessenreden die nächste frage wird jetzt wahrscheinlich nur bedingt beantworten können aber gibt es jetzt so eine sache wo du sagst das ist jetzt die erkenntnis die du da rausgezogen hast aus diesen sechs tagen darfst auch ein paar nennen
00:40:07: Robert Ja, es ist sehr schwierig, weil es halt immer sehr, sehr kontextbezogen ist. Das heißt, ich würde einfach auf eine Meter-Ebene gehen und die Art und Weise, wie dort eben Wissen vermittelt wird.
00:40:21: wirmuessenreden Mhm. Mhm.
00:40:25: Robert Und wenn du darauf eh noch hin wolltest, dann müssen wir nochmal zurückschwingen oder so. Aber ich bin wirklich großer Fan dieses amerikanischen Bildungssystems oder der Harvard Methode. Also die haben ja, die claimen für sich, ich weiß nicht, ob es stimmt, die claimen für sich, dass sie eben diese Case Study Methodik erfunden haben. Und das bedeutet, man kriegt eine Fallstudie vorgelegt zu einem Unternehmen,
00:40:49: Robert Und da wird dann eine Situation beschrieben, also eine Ausgangslage und dann der Status quo. Und dann gibt es ein paar Fragen, die man vorbereitet, was man denn tun müsste oder welche Probleme man generell in diesem Kontext erkennt. Und dann bereitet man sich quasi darauf vor, als Führungskraft dieses Unternehmens
00:41:10: Robert jetzt diese Probleme zu lösen, mit dem, was man selber so weiß. Das heißt, man hat da erstmal für sich reflektiert. Dann sind diese 92 Leute, die da bei mir waren, sind in WGs oder Lerngruppen organisiert. Das heißt, man hat wirklich auf dem Campus eine kleine WG, dass man dann mit fünf, sechs anderen Leuten zusammenlebt. Also jeder hat sein eigenes Schlafzimmer, aber es gibt auf jeden Fall eine gemeinsame Küche, gemeinsames Wohnzimmer und gemeinsamen Diskutierraum.
00:41:38: Robert Und dort trifft man sich dann eben auch regelmäßig, um diese Vorbereitungen dann auch schon auszutauschen, bevor man überhaupt in die Klassen geht. Das heißt, da hat man so den ersten direkten Austausch miteinander aus verschiedensten Bereichen und Kulturen, wie gesagt, und Unternehmen, wie man diese verschiedenen konkreten Fallstudien lösen würde, wie man da herangeht.
00:41:57: Robert dann geht man irgendwann in die Klasse und hat das einfach nur als Grundlage. Darüber wird auch gar nicht mehr diskutiert, sondern du hast nur dieses Wissen im Hinterkopf und dann gehst du in die Klasse und dann wird darauf aufgebaut und dann denkst du in der Klasse interaktiv weiter. Man muss sich das so wie so einen Halbkreis vorstellen, wo der Prof in der Mitte steht und
00:42:17: Robert ich sag's mal zugespitzt, eine kleine Broadway-Show abzieht. Also das ist richtig Entertainment, das mag ich auch an den Amis. Der läuft da rum, der hat Energie, der haut auch mal auf den Tisch, vernetzt die Leute miteinander, lässt die sich gegenseitig quasi argumentativ, stellt er die gegenüber, alles und arbeitet immer so auf ein Lernziel hin. Und dann am Ende der Stunde hat man dann auf zwölf Tafeln ganz viele Stichpunkte in eine Struktur gebracht.
00:42:45: Robert und hat dann ein fertiges Bild von dem, was man jetzt in dieser Session dann so gelernt hat. Und das war unfassbar lehrreich. Also A, durch den Entertainment und sowas merkt man sich das besser, durch die Diskussion merkt man sich das besser.
00:42:50: wirmuessenreden Mhm. Mhm.
00:43:02: Robert Die Gespräche waren viel tiefer, auch weil es eben wie gesagt Profis oder erfahrene Menschen sind, die zusammenkommen. Und diese Professoren sind auch keine Akademiker, sondern in der Regel haben die die US-Wirtschaft durchgespielt. Also einer der Professoren war der Merchant Acquisitions Chef bei McKinsey, ein anderer war bei Morgan Stanley im Vorstand, also es sind alles
00:43:21: Robert Wirtschaftsmenschen, die alles gesehen, alles gemacht haben, gesagt haben, so ich gehe jetzt lernen und die bringen dann auch diese Fallstudien mit und dann wird es halt cool, dass die ihre Fallstudien aufschreiben und man mit den Leuten diskutiert, die das wirklich erlebt haben und dann noch diese Lernerfolge und Modelle, die du dann lernst, zusammenlegst und das ist insgesamt schon
00:43:28: wirmuessenreden Mhm.
00:43:41: Robert krasses Erlebnis und diese Art zu lernen, ist halt wirklich hängen geblieben und die Begeisterung gefühlt, also das ist echt geil. Da wurde sogar geweint und gelacht, also sie haben mir wirklich alle Emotionen auch noch mit bedient, also war echt sehr, sehr beeindruckend. Deswegen könnte ich dir jetzt aus jeder Session quasi so die Key-Learnings auch vor erzählen, deswegen habe ich es so gezögert, weil mir das alles noch extrem präsent ist.
00:44:02: wirmuessenreden Ja.
00:44:08: wirmuessenreden Ja, das klingt echt, das klingt sau cool. Ich hab sowas natürlich noch nicht miterlebt, aber das klingt wirklich sehr cool. Deswegen wollte ich auch unbedingt nicht mit dem mal darüber unterhalten, um mal einen Eindruck zu bekommen, was die da eigentlich machen. Zum Teil hast du die Frage jetzt schon vorweggenommen. Ich stelle sie jetzt trotzdem nochmal, warum du glaubst, dass jetzt gerade Harvard so einen wahnsinnig guten Ruf genießt, ja schon fast elitär. Wahrscheinlich zum einen wegen dieser Lehrmöglichkeit. Gibt es noch andere Sachen?
00:44:36: Robert Da kommt ganz viel.
00:44:36: wirmuessenreden Wo du glaubst, hey, das... Oh, ja, dann. Ja.
00:44:40: Robert Also warum hat Harvard diesen Ruf? Also zum einen machen die ja selber auch gutes Marketing. Dann zum anderen haben sie ja eine krasse Verknappungsstrategie. Das heißt, es kommt ja nicht jeder nach Harvard. Allein dadurch wird das ja wieder aufgewertet.
00:44:56: Robert Und dadurch wertest du das ja auch für Professoren auf. Also wenn du in Harvard lehrst, dann ist das was anderes, als wenn du an der University of Nebraska lehrst. Also nichts gegen Nebraska, aber die Unis haben unterschiedlichen Beruf in der Welt, glaube ich. Und dadurch ziehst du halt durch diesen besonderen Ruf der Knappheit und der in Anführungszeichen Elite, der besten der besten, ziehst du dann halt auch wiederum Personal an, die extrem gut sind.
00:45:10: wirmuessenreden Ja. Mhm.
00:45:26: Robert Und da was zu erzählen haben und die haben auch ein bisschen Einblick gegeben, wie die da selber ihre Professoren drillen auf, also da gibt jeder Student ständig Feedback. Das wird haarklein analysiert und die Professoren müssen quasi konstant an ihren Vorlesungen arbeiten und die Art und Weise, wie sie das vermitteln. Das merkt man dann auch, wer quasi schon zum tausendsten Mal auf Perfektion arbeitet.
00:45:40: wirmuessenreden Mhm.
00:45:51: Robert weil das so die Perfektion so drin hat und der dann noch eher neu ist und in der Findung des Cases, das merkt man dann eben schön auch an diesen Iterationen. Aber genau, dann hat man die besten Professoren.
00:46:04: Robert oder sehr gute Professoren und das zieht ja wiederum dann auch Leute wie mich an, die dann halt zum Beispiel von sehr guten Professoren lernen möchten. Also manchen WWLer sagt Michael Porter was, der rennt darum und unterrichtet halt und dann, wenn du Glück hast, trifft er halt hier den guten Porter und kannst hier mal die Five Forces in die Ohren haben.
00:46:13: wirmuessenreden Ja.
00:46:27: Robert Also das ist schon, das macht schon was und wenn man dann halt von den Besten lernen will, ist das ein starker Drang dahin zu gehen und gleichzeitig, da bewerben sich ja auch nur smarte Menschen hin und dann werden die auch nochmal aussortiert, das heißt die
00:46:44: Robert viele sehr, sehr gute Menschen, die sehr smart sind, viel gesehen haben, sind ja auch drin. Also im Rahmen der Bewerbung musste ich ja Aufsätze schreiben, wer bin ich, was bringe ich, was möchte ich lernen und was kann ich den anderen beibringen. Und diese Aufsätze werden ja dann so gegeneinander gematcht und wird diese Klasse halt zusammengestellt. Und
00:46:56: wirmuessenreden Mhm. Ach da, cool. Mhm. Mhm. Ja.
00:47:04: Robert Und ich möchte glauben, dass das halt sehr bewusst gemacht wird und deswegen dann die Leute da auch miteinander gut in den Austausch kommen und dann eben auch voneinander sehr, sehr viel lernen kann, dass da halt nicht ein Berufsanfänger, ein CEO mit 100 Jahren Berufserfahrung erklärt, wie dann
00:47:22: Robert irgendwas zu tun ist, wo er noch nicht so viel Erfahrung hat. Und da kommt eben sehr, sehr viel zusammen. Und am Ende des Tages ist es halt natürlich auch ein elitärer Club, da irgendwie drin zu sein. Und wenn man dann sieht, okay, das ist, also gerade in den USA ist das ja extrem. Wenn du wirst eingestellt, wenn der Personalchef der Harvard Alumnus ist, dann wird der die Bewerberin, die auch in Harvard war, wird der sofort einstellen.
00:47:52: wirmuessenreden Hm. Ja, ja, ja. Hm.
00:47:52: Robert Who the fuck is Yale? Entschuldigung. Das sind dann auch diese Netzwerke, die dadurch entstehen. Und das können die Amis auch nochmal tausendmal besser als wir. Und das kommt dann auch nochmal dazu. Und du kriegst die besten Jobs im Land.
00:48:09: Robert nur wenn du in Harvard warst. Also ich glaube, alle Bundesrichter waren in der USA oder ein Großteil der Bundesrichter waren der Harvard Law School und hat die Harvard Law Review herausgegeben oder was auch immer. Also es gibt so ein paar Stepstones, gerade in der amerikanischen Kultur. Die kannst du nur machen, wenn du halt dann in Harvard oder in anderen Unis warst. Und das trägt dann natürlich auch zu so einem Ruf bei, gerade wenn du ambitioniert bist und solche Karriereschritte auch machen willst.
00:48:35: wirmuessenreden Ja, ich habe auch mal gehört oder gelesen, dass ein MBA jetzt generell an Harvard dann speziell gar nicht der Mehrwert in den Inhalten liegt und der auch schon sehr, sehr gut ist. Aber es geht quasi ums Netzwerk. Also die Leute, die man da kennenlernt und was man da an Netzwerk und Reputation mitnimmt, das ist eigentlich das, was man in so einem Programm dann halt bekommt. Ja.
00:48:46: Robert Ja. Genau, also das ist, das ist einer, das 50 Prozent der Studiengebühren mindestens ist dann dieses Netzwerk in den USA drüben. In Deutschland weiß ich gar nicht, ob das so viel bringt, ehrlich gesagt.
00:49:06: wirmuessenreden Nee, wahrscheinlich nicht, keine Ahnung. Allein nur von dem, was du erzählt hast. Ich finde es an sich wirklich sehr cool, dass dann die Professoren eben auch den Anspruch haben, selber die Erfahrung gemacht zu haben oder das Spiel durchgespielt zu haben, wie du so schön gesagt hast. Das wäre halt auch mal ein Ansatz für Deutschland, oder? Also weißt du, dann steht da vorne halt irgendjemand, der seit 40 Jahren seine gleiche Vorlesung hält. Und ich hatte den Case bei mir tatsächlich, also ist eine wahre Geschichte.
00:49:30: wirmuessenreden weil wir uns damals beschwert haben, dass die Vorlesung einfach so schlecht ist, weil wenn jemand wirklich einfach nur aus dem Buch vorliest, also das Wort Vorlesung zu ernst nimmt, da bräuchte er nicht hingehen. Ja, und seine Antwort war halt, seine Antwort war halt, ja, ich mach das seit 40 Jahren, sind die ersten, die sich beschweren. Ich werde schon wissen, was ich tue. Gut, danke fürs Gespräch. Ja, und ja. Nee, alles gut.
00:49:36: Robert Ja, richtig.
00:49:48: Robert Oh je, naja. Nee, also die ...
00:49:55: Robert Die Professoren dort verstehen sich halt aber auch nicht als jemand, der eine Vorlesung hält, sondern sie verstehen sich ja wirklich als Moderatoren. Also ihre Hauptaufgabe ist, sie sagen, wir machen einen guten Job, wenn wir gar nicht sprechen, sondern nur die Teilnehmer sprechen. Weil das Ziel ist tatsächlich, die Leute dahin zu moderieren oder so in den Austausch zu bringen, dass sich diese Frameworks und diese Lernergebnisse und diese Denkweisen
00:50:08: wirmuessenreden Ja. Hm. Hm.
00:50:18: Robert dass die sich dadurch erarbeiten lassen. Und das ist halt ihre Kunst, mit den Leuten so zu spielen. Das ist halt auch cool, die wissen halt auch sehr genau, wo du bist und aus welchem Unternehmen du bist. Und wenn du ein Case über EY diskutierst und die wissen, jemand von EY ist ein Publikum, dann wird diese Person mit eingebunden. Und dann wird gesagt, und wie war das da? Und was habt ihr denn da besprochen? Und wie lief das?
00:50:42: Robert Und das ist halt auch wieder etwas, das Harvard von der Fernuni Hagen unterscheidet, dass halt der EY Executive nach Harvard geht und nicht zur Fernuni Hagen. Deswegen kannst du da diese Gespräche halt auch führen.
00:50:51: wirmuessenreden Ja. Ja, cool. Sehr, sehr spannend. Hast du?
00:51:02: wirmuessenreden Also machst du jetzt irgendwas anders danach? Hast du irgendwie ein groundbreaking Erkenntnis gehabt, wo du gesagt hast, boah, ich lag total falsch, ich muss das jetzt unbedingt ändern in meinem alltäglichen Tun. Weiß ich nicht, dein Blick auf Wirtschaft, dein Blick auf Führung oder sonst irgendwas.
00:51:20: Robert Also allein der Umgang mit den anderen Teilnehmern hat mir schon wieder mal so eine gewisse Demut auch gegeben in mir selbst und da auch wieder mal zu sehen, wie viel klüger andere Menschen auch sind und was die alles so mit sich bringen und hat mich wieder mal darin bestärkt auch
00:51:39: wirmuessenreden Mmh.
00:51:44: Robert mehr zuzuhören tatsächlich.
00:51:52: Robert Ansonsten, ja, es gibt wirklich eine Reihe von Modellen auch, die wir da gelernt haben, die mein tägliches Arbeiten tatsächlich stark beeinflusst hat. Also das sind viele strategische Elemente dabei, die ich jetzt, weil sie so gut waren und auch Probleme, die ich einfach hatte und bisher keine gute Lösung dafür hatte, mir geholfen haben, diese zu finden. Also durch die Klasse, durch die Diskussion, durch den Austausch.
00:52:15: wirmuessenreden Mhm.
00:52:19: Robert Und auch diese neuen Sichtweisen, also das ist das Schwierigste, die nicht durch den ganzen Alltag nicht wieder zu verlieren, sondern die sich immer wieder ins Gedächtnis zurückzuholen, wie ein Anwalt, wie ein PR, wie ein Rechnungswesenmensch auf solche Themen guckt, weil das dann schon immer sehr, sehr spannend ist und da kommt dann eben auch
00:52:42: Robert TTPT ins Spiel, weil man dann eben auch sagen kann, hier talent mich mal in diese Richtung. Also dafür nehme ich das dann auch ganz gerne her. Also ich weiß, du willst jetzt vielleicht irgendwie so Learnings hören oder so, also so ganz konkret aus dem Lehrbuch, aber so aus dem Zusammenhang gerissen ist das sehr, sehr schwierig. Das lässt sich nicht, ah doch, ein, okay, weil wir eh bei KI sind, das passt dann ganz gut und ist auch sehr schön ein Zwischen oder ein
00:52:58: wirmuessenreden Ja.
00:53:11: Robert ein Schlüsselmoment für mich ein bisschen gewesen. Wir hatten auch eine KI-Vorlesung, das ist eine Überraschung, und da ging es dann so ein bisschen darum, wie man das einsetzen kann. Und dann ist man auch dahingekommen, okay, und wie kommt man jetzt dazu, das einzusetzen?
00:53:30: Robert Und der Prof hat den Ansatz gewählt zu sagen, na ja, die Ausgangsfrage ist, wie viel Schaden wird denn angerichtet, wenn dieses Experiment schiefgeht? Also ist der Schaden hoch oder gering?
00:53:43: wirmuessenreden Mhm. Ja.
00:53:44: Robert und sich Use Cases und Ideen einfach mal dazu überlegen, okay, geht denn groß was kaputt, wenn ich das jetzt einfach mal ausprobiere, fand ich halt sehr erfrischend im Vergleich zur, sag ich jetzt mal über Spitzstandard, deutschen Sicht, erstmal die Risiken abzuwägen, was denn alles schiefgehen kann. Man hat auch gemeint, wenn man das macht, dann kann man es gleich sein lassen, weil man immer 1000 Risiken finden wird, warum das jetzt nicht geht.
00:54:08: Robert aber sich halt zu nähern vom wirklichen Schaden, der entsteht. Dann noch auf der y-Achse war es dann eben, ob das Wissen formal oder also strukturiert aufgeschrieben ist oder in den Köpfen der Menschen ist. Daraus ergibt sich eine 2x2-Matrix. Darauf steht man in Harvard sehr. Die haben immer gewitzelt, dass sie nur die dummen BWLer sind und deswegen 2x2-Matrizen hat. Und drüben beim MIT, das nebenan ist, die haben 3x3-Matrizen. Die sind also viel klüger.
00:54:33: wirmuessenreden Mhm.
00:54:39: Robert Aber genau zurück zu dieser 2x2 Matrix, das war halt dann schon spannend, wenn man das aufzeichnet mit Schaden und wie ist das Wissen verbreitet oder wo ist das strukturiert oder wo ist das abgelegt, dann ergeben sich ganz neue Denkmuster da drin und das fand ich schon recht cool. Und wenn ich das dann mit meinen internationalen Klassenkameradinnen da diskutiert habe,
00:55:03: Robert den war das nicht so neu wie mir oder nicht so seltsam wie mir. Dann hat man auch wieder gesehen, wie dann unterschiedliche Kulturen anders ticken. Um diesen Moment herum war tatsächlich ein sehr cooles Learning. Daher, wenn man sich überlegt, GenAI im Unternehmen einzubringen,
00:55:08: wirmuessenreden Mhm.
00:55:26: Robert einfach mal mit dem möglichen Schaden argumentieren. Und da, wo der Schaden sehr gering ist und das Wissen strukturiert abgelegt ist, also in Datenbanken liegt oder ein Existit oder was auch immer, das sind Quick Wins, das sollte man auf jeden Fall einfach sofort machen.
00:55:42: wirmuessenreden Ja, spannend, ja.
00:55:44: wirmuessenreden Also die Frage ist ja generell eigentlich ziemlich gut. Ich glaube, bei allen Arten von Experimenten, weil es ja viel, viel einfacher ist, sich zu fragen, was will man eigentlich nicht. Der Ausschluss ist ja einfacher, als zu sagen, was man konkret will. Durch den Ausschluss gibst du halt einen viel größeren Lösungsraum vor, als zu sagen, das ist das einzige, was ich jetzt will. Also wieder typisch, zumindest deutsch versus amerikanisch. Die sind einfach, wie soll ich sagen, gelassener, experimentierfreudiger, risiko averser.
00:56:16: wirmuessenreden Na gut, sehr sehr spannend, ich habe noch zwei kleine Abschlussfragen für dich und zwar das eine ist, was hat dich denn überrascht in letzter Zeit?
00:56:34: Robert Das Kindergarten Getue von Silicon Valley Unternehmen in Europa, also das Facebook und Apple da mit ihren KI-Lösungen so rum
00:56:45: Robert Das Wort kann ich jetzt nicht sagen. Aber dass Sie sich aufführen wie kleine Kinder. Nee, ihr kriegt jetzt keine KI in Europa, weil ihr wollt da Dinge von uns wissen.
00:56:57: Robert Das hat mich wirklich überrascht, dass Konzerne, die Börsen notiert sind und eigentlich so auf Wachstum legen, dass sie einfach sagen, nö, wir schließen jetzt einfach ganze Märkte aus. Das fand ich irgendwie, das überrascht mich. Und auch mit dieser Vehemenz. Also es erinnert mir an Kleinkinder als an wirtschaftlich denkende Menschen.
00:57:17: wirmuessenreden Okay, die zweite Frage geht jetzt anscheinend in eine ähnliche Richtung und die zweite Frage ist noch, was geht denn eigentlich gar nicht?
00:57:37: Robert Das ist eine sehr, sehr gute Frage und ich muss mich da wirklich irgendwie sehr zügeln und abwägen. Aber was gar nicht geht, ist,
00:57:54: Robert alles bedingungslos zu glauben. Also nichts zu hinterfragen, alles anzunehmen, so wie es ist, sich einfach alles sagen zu lassen und das einfach eins zu eins wiederzugeben, ohne es mal reflektiert zu haben oder auch sein eigenes Handeln nicht zu reflektieren. Also einfach mal Dinge sagen und dann zehn Minuten später erst merken, dass es halt
00:57:56: wirmuessenreden Mhm. Okay. Mhm.
00:58:17: Robert absoluter Quatsch war. Also das ist so, das ist ein Konstrukt, das mir aktuell am meisten auffällt. Das geht gar nicht, also unreflektiert Dinge nachrabbeln. Ja, sehr gerne auf LinkedIn. Ansonsten versuche ich die sozialen Medien ein bisschen zu meiden, sonst kommt mir dazu gar nichts.
00:58:33: wirmuessenreden Wo könnt ich die Leute finden, wenn sie mit dir in Kontakt treten möchten? Sehr gerne auf LinkedIn. Okay, alles klar. Dann packen wir den Link zu deinem LinkedIn-Profil in die Show Notes.
00:58:54: wirmuessenreden und dann sag ich vielen lieben dank für deine zeit robert hat mir großen spaß gemacht vielen dank für die spannenden erkenntnisse und alles gute für dich bis dann
00:59:02: Robert Vielen Dank, David, dir auch alles Gute und war eine super Zeit, hat Spaß gemacht. Ciao, ciao.
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